Taten statt Worte - es sind Gremienbeschlüsse notwendig
Es ist zunächst eine gute Nachricht, wenn die Wormser GroKo zu der Meinung kommt, großflächige Ausweisungen von Gewerbegebiete nicht länger unterstützen zu wollen.
Taten statt Worte
Dennoch sind es noch immer Worte und keine Taten, denn in der kommunalen Demokratie werden verbindliche Entscheidungen im Stadtrat und seinen Ausschüssen getroffen und nicht in irgendwelchen Gesprächszirkeln.
Daher gilt es, den Worten nun wirkliche Taten folgen zu lassen, also Beschlüsse herbeizuführen, die klar aussagen, dass die Stadt Worms keine Großgewerbegebiete will, dafür keine Vorarbeiten machen lässt und keine Aufträge an die Verwaltung erteilt oder aufrecht erhält.
Denn noch immer ist nach dem vertagten Beschluss des Bauausschusses vom 19.11.2019 diese Frage offen. Die Stadtplanung hatte den Ausschuss gefragt, ob sie weiter mit dem Ziel tätig werden soll, 50 Hektar Gewerbeflächen auszuweisen obwohl diesem Vorhaben die planerischen Schutzziele 'Regionaler Grünzug' und Vorranggebiet Landwirtschaft' entgegen stehen.
Nimmt man die Äußerungen der GroKo ernst, so muss der im November vertagte Beschluss nun auf die Tagesordnung und glasklar abgelehnt werden.
Nur so trifft Worms eine verbindliche Entscheidung, nicht länger nach sehr großen Flächen zu suchen, die primär für Logistik oder allenfalls großflächigen Handel interessant wären und als neue Stadteile ohne jeden Zusammenhang mit bestehenden Siedlungsstrukturen in die Landschaft geklotzt würden.
Alternativen?
Niemand sollte den Eindruck erwecken, man könne mal eben vom Hohen Stein und seiner Nachbarschaft auf andere Flächen ausweichen. Es gilt einzusehen, dass damit sowohl komplizierte Prüfungen als auch ein klarer Strategiewechsel verbunden sind und sein müssen. Die Erkenntnis lautet dann:
- Es gibt in Worms keine sehr großen Flächen (50 ha) mehr,
wie sie von Logistik oder großflächigem Handel nachgefragt werden. Daher macht auch keinen Sinn, alle 6 Jahre erneut danach suchen zu wollen. - Das knappe Gut Boden darf nur hochwertig genutzt werden.
Vorrang müssen Branchen haben, die auf wenig Platz viel Wertschöpfung und hochwertige Jobs realisieren. - Klimaschutz ist ernst zu nehmen
Die Fachleute wissen, dass alle diskutierten Flächen Einschränkungen unterliegen, da sie unterschiedliche Bedeutungen für das Stadtklima haben. Das schließt Nutzungen nicht gänzlich aus, schränkt sie aber ein.
Information notwendig
Noch steht ein gültiger Beschluss aus und die drei vorgenannten Konsequenzen sind noch nicht überall verstanden. Daher halten wir die Information von Bürgern und die gemeinsame Diskussion weiterhin für sehr wichtig und laden deshalb zur Infoveranstaltung des Bündnisses Hoher Stein / OV-Heppenheim ein. Sie findet um 19.00 Uhr in der TSG Sporthalle im Frankenthaler Weg 15 statt.
Referenten erläutern Aspekte wie Bodennutzung, Klima oder Verkehr, im Anschluss ist Gelegenheit zur Diskussion.
Wir freuen uns auf Ihre Ankündigung und Besuch.